Birgit hatte sich viel Mühe gemacht. Erst hatte sie die Verlustmeldung meiner Fototasche in englisch verfasst, und dann mittels Wörterbuch noch einmal eine Version in italienisch. Um ganz sicher zu gehen fragte sie an der Rezeption des Campingplatzes nach, ob der Text so in Ordnung wäre. „Ja, das würde man schon verstehen“, war die Antwort. So machte sie fünf handschriftliche Kopien in englisch und italienisch.

Mich schickte sie mit dem Roller los, um Tesafilm zu besorgen. Ich dachte das wäre eine leichte Aufgabe, aber das war es nicht. Der Supermarkt bei dem wir schon eingekauft hatten, hatte alles Mögliche, nur keine Papierwaren. Also durchstreifte ich die Straßen nach weiteren Läden; Banken, Frisöre, Reisebüros, Nagelstudios, alles war vorhanden, aber kein normaler Laden.

Schließlich , als ich schon aufgegeben hatte und auf dem Rückweg war um meine Niederlage einzugestehen, sah ich eine Tabakladen, und weil ich ja auch noch Briefmarken besorgen sollte, hielt ich an. Briefmarken hatten sie, das bestätigte mir die Verkäuferin nach der Frage in der internationalen Zeichensprache (Daumenlecken und auf eine fiktive Fläche drücken). Ich sah aber auch noch Kugelschreiber und andere Utensilien in den Regalen, könnte es sein, das sie auch Tesafilm haben? Nach etlichen (filmreifen) Versuchen Tesafilm in Zeichensprache darzustellen (hier gibt es leider keine Normen) kam es zum Durchbruch. Sie, eine Kollegin kam zur Hilfe, hatten verstanden und auch Tesafilm im Regal! Erfolg auf der ganzen Linie, und ich konnte mich wieder blicken lassen.

So ausgestattet machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt von Verona. An den markanten Punkten wo wir die Fototasche hätten liegenlassen können klebte Birgit ihre Verlustmeldung (sorgfältig in Plastikfolie geschützt). Persönlich glaube ich nicht das wir damit Erfolg haben werden, aber einen Versuch ist es wert.