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Track des Tages
Track04

Mittwoch 17.08.2011 - Weiter bis hinter Split

Wir wollen zunächst rasch nach Südosten, um dann in gemütlichem Tempo nach Triest zurückzukehren. Gegen sieben Uhr stehen wir auf, frühstücken gemütlich, packen alles zusammen, und sind etwas nach Neun abfahrbereit.

Dann allerdings stehen wir vor der Fähre im Stau. Während Jacques mit dem Roller ansteht laufe ich den Kilometer bis zum Kassenhäuschen vor, um Tickets und Wasser zu kaufen. Wir kommen gut voran, stöhnen allerdings bald unter der ungewohnten Hitze.

Heute wollen wir in die Gegend hinter Split, und die Navi führt uns von Obrovac über Zelengrad, Macure, Kistanje, Rudele, Oklaj, Drniš. Wir sind erschrocken über die Zerstörung, die dort noch immer zu sehen ist. Die meisten Häuser stehen leer, Fenster und Türen fehlen, viele Dächer sind eingestürzt.

An einer Hauswand sehe ich ein aufgemaltes Zeichen: ein Christenkreuz mit einem offenen Rechteck darunter. Ich vermute darin einen Hinweis, dass die Bewohner tot und begraben sind, damit ihre Angehörigen nicht sinnlos nach ihnen suchen. Später sehe ich dieses Symbol jedoch im Zusammenhang mit rechtsradikalen Schmierereien an Bushaltestellen und Müllcontainern, und revidiere daraufhin meine Interpretation.

An einer Stelle sehen wir neben der Straße dreieckige Schilder mit Totenköpfen und Warnhinweisen: Minenfelder! In Kistanje wollen wir tanken, aber die Tankstelle ist geschlossen. In Drniš finden wir keine Tankstelle, und die nächste Tankstelle, die Jacques’ Navi findet, ist ebenfalls zu. Mit den letzten Tropfen im Tank schaffen wir es auf die E65 bei Plano. Noch nie war uns eine hässliche Industriegegend so willkommen.

Dann ging es weiter auf E65 durch Split. Wir fuhren auf der gekennzeichneten Spur Richtung Dubrovnic, da wir ja nicht nach Split rein wollten, 80km/h waren erlaubt, und wir fuhren etwas mehr als 80. Hinter uns fuhr ein Reisbus viel zu dicht auf und hupte mehrmals. Jacques meinte, ich solle dem Fahrer den Finger zeigen, aber ich zeigte ihm lieber die laufende Kamera.

Irgendwann gab Jacques schließlich nach, und wechselte kurz auf den Fahrstreifen Richtung Split, um den Idioten vorbei zu lassen. Auf einem winzigen Campingplatz fanden wir dann schließlich noch ein Eckchen für unser Zelt.

Birgit schickt mich los um uns Pizza zu organisieren. Nach hundert Metern finde ich tatsächlich eine Pizzaria, doch warum soll ich die Pizzen holen? die werden ja doch nur kalt. Also gehe ich zurück und hole Birgit einfach nach.

Wir waren aber nicht die einzigen die hier Essen wollten, eine gute Viertelstunde mussten wir warten bis wir einen Platz bekamen.

Die Pizzen waren riesig und das für einen ziemlich fairen Preis, und eigentlich schmeckten sie auch nicht schlecht.

Birgit fand heraus, warum die Pizzen so preiswert waren: der Schinken war Formfleisch, und der Käse synthetisch. Nun ja, wenigstens gut satt sind wir geworden.