Karten und Fotos


Track des Tages
Track03

Montag 09.06.2008 - Der dritte Anreisetag, von Bresles bis Cancale

Am Dienstag Morgen bescherte uns die Technik einige böse Überraschungen Zuerst musste ich feststellen, dass der Zahn der Zeit an unserem Palm-Keyboard genagt hat: die Tasten 1, 2, 3 und Z gingen nicht mehr. Zum Glück kann man eigene Shortcuts definieren, aber ein wenig lästig ist es schon.

Dann war Navinchen völlig verschlafen, und weigerte sich, etwas von einem Land namens Frankreich zu wissen. Wir befanden uns in Terra Inkognita. Ein gehöriger Tritt mittels hartem Reset half der Elektrogöre auf die Sprünge.

Nicht anspringen wollte dann allerdings der Roller. Jacques hatte die Navi über Nacht an der Stromversorgung gelassen, was unser Gefährt nun mit einem wimmernden Röcheln quittierte. Der sehr freundliche Campingplatzbesitzer half uns mit Auto und Starthilfekabel aus der Patsche. Bei einem Kaffee und einem Plausch über allerlei warteten wir ab, weil die Lichtmaschine die Batterie wieder befüllen sollte. Das ging natürlich nicht so flott, aber Jacques musste unbedingt testen, ob der Motor nach kurzem Abschalten wieder ansprang. Es klappte gerade so eben. Also beluden wir dann die laufende Maschine.

Wieder hatten wir eine recht nasse Fahrt - zwar nicht ganz so nass wie am Vortag, aber, doch, recht nass. Und wie so oft, wenn’s unterwegs nass ist, aßen wir bei McD. Himmel, ich hatte ganz vergessen, wie beschissen Hühnchenformfleisch schmeckt. Irgendwann Nachmittags gelüstete es uns dann nach einem Kaffee. Wir waren gerade in Exmes, und sahen uns nach einer Bar oder einem Café um. Der Ort sah traurig aus. Etliche Häuser, darunter auch die Bar, standen um Verkauf, und ein Haus war offenbar schon länger verlassen, was man an den staubigen, zerbrochenen Fensterscheiben sah. So fuhren wir weiter zum nächsten Ort. Dort bekamen wir den ersehnten Kaffee und konnten in Ruhe in unseren Karten stöbern In der Bar in Le Bourg St. Leonhard hätten wir zu unserer großen Überraschung sogar Schnupftabak kaufen können.

Manchmal hat man auch wirklich Spaß, trotz lästiger Vorfahrer. Vor und fuhr ein Wagen mit einem Anhänger mit Kühlschrank. Bei jeder Kurve schwankte der Kühlschrank bedenklich. Obwohl dieser Wagen recht langsam fuhr beschloss Jacques reichlich Abstand zu halten. Wir waren dabei Wetten abzuschliessen, in welcher Kurve der Anhänger umkippen würde, aber für alle glücklicherweise fand das nicht statt.

Gegen Abend kamen wir dann endlich in der Gegend um Saint Malo an. Das Wetter wurde besser und es regnete nicht mehr. Die von der Abendsonne dramatisch beleuchtete Wolkendecke riss stellenweise auf und gab einige Fetzen blauen Himmels frei. So hatten wir gleich bei unserer Ankunft einen wunderschönen Blick auf den Mont Saint Michel. Jacques hatte auf der Karte eine Landspitze mit einem Leuchtturm ausgemacht, von der er annahm, es könne dort schön sein. Diese steuerten wir nun an, und fanden dort einen wunderbaren Camping Municipal, ‘Le Grouin’, wo wir zunächst drei Tage zu bleiben beschlossen: eine mittelgroße, saubere Anlage mit angemessener Ausstattung, kostenlosen warmen Duschen und einer wirklich schönen Aussicht auf das Meer.

Nachdem wir das Zelt aufgebaut und uns eingerichtet hatten, wollten wir uns unsere erste selbstgekochte Mahlzeit bereiten. Leider hatte die Dichtung unseres Gaskochers aber einen Riss bekommen, offenbar weil das Gummi alt und spröde geworden war.

So gingen wir also wieder auswärts Essen. In einer benachbarten Strandbar bekamen wir ein Touristenmenü zu einem fairen Preis.