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Track des Tages
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Sonntag 08.06.2008 - Der zweite Anreisetag, von Borken bis Bresles

Die Tour war lang, hart und nass. Am Morgen kamen wir zeitig vom Campingplatz in Deutschland los. Unterwegs haben wir in Wesel in einer Bäckerei gefrühstückt, wo wir uns sehr nett mit den beiden Verkäuferinnen unterhalten haben. Man hatte fast den Eindruck, das die Bedienung am liebsten mit uns gefahren wären. Dann ging es weiter, das kurze Stück bis zur niederländischen Grenze, ein Weilchen durch die Niederlande, und dann ab nach Belgien.

Ach, Belgien! Schlaglöcher, Frostaufbrüche, und Radarfallen überall. Birgit hatte das Gefühl, das wir verschissen hätten, sobald man den Mund aufmacht, egal ob du Deutsch oder Französisch sprichst, weil du kein flämisch sprichst, wenn du bei Flamen bist.

Wir bekamen einen kleinen Café Creme, obwohl wir ausdrücklich einen großen Café au Lait bestellt hatten. Jacques Brel tönte aus der Musikbox aber Bilder von Kampfflugzeugen hingen an den Wänden der Brasserie, irgendwie passte für uns das nicht zusammen. Wir bekamen fettige Waffeln mit noch fettigerer Couvertüre.

Wie wir schon erwartet hatten kamen jetzt Betonplattenstraße mit einem regelmäßigen Katschung-Katschung-Katschung, das uns an die gute, alte Dampflokomotivenzeit erinnerte, und dich nach einer Weile alle unsere Bandscheiben mit Vor- und Nachnamen kennen ließ. Die Fahrt war auch weiterhin schwierig, wir hatten nicht nur Regen, sondern vor allem auch heftigen Gegenwind.

Aus französischer Seite stellten wir dann ein überraschender Mangel an hilfreichen Schildern fest. Die erste Tankstelle mussten wir mittels Navi suchen, und auch Campingplatzschilder waren nirgends zu finden. Eigentlich wollten wir gegen 20 Uhr einen Campingplatz aufsuchen, normalerweise kein Problem in Frankreich, aber in dieser Gegend offensichtlich doch. Dann ging auch noch ein richtiger Wolkenbruch los.

Da! Ein Hinweisschild auf eine Fernfahrerkneipe! Jacques nahm die Ausfahrt. Fast blind registrierte er dabei nicht einmal einen Beinaheunfall - der PKW hätte Vorfahrt gehabt.

In dieser Fernfahrerkneipe bestellten wir erst einmal etwas warmes zu Essen. Bei diesem Regen war an eine Weiterfahrt sowieso nicht zu denken. Die Mahlzeit war für uns zu reichlich, aber gut, ein komplettes Menü mit Vor- und Nachspeise für 14,50 pro Nase.

Da uns weder die Landkarte noch die Navi weiterhalf, fragten wir die Kellnerin nach einem Campingplatz in der Nähe. Und obwohl wir gar nicht mehr daran geglaubt hatten, konnte sie und ihr Kollege uns den Weg zum nächsten Campingplatz in Bresles bei Beauvais. beschreiben. Tatsächlich war er nur ca. 2 Km entfernt.

Es regnete mittlerweile nicht mehr und so konnten wir unser Zelt trocken aufbauen, aber unsere Klamotten waren völlig durchnäßt, aber glücklicherweise gab es hier einen Wäschetrockner, welch ein Luxus! So konnten wir unsere nassen Sachen für den nächsten Tag trocknen.

Birgit schaffte es auch hier die bestimmt wenigen Mücken anzuziehen.

Wir waren das Zelten noch nicht gewöhnt und schliefen deshalb nur unruhig. Um Mitternacht flogen hier noch Flugzeuge, was Birgit um den Schlaf brachte. Außerdem hatten wir vergessen die Luftmatratzen zusammenzubinden. So wachten wir zwischen den Matratzen auf.