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Montag 14.08.2017 - Von Senden nach Oberweit (nahe Bitburg)

Von Senden nach Oberweit (nahe Bitburg)

In den frühen Morgenstunden plagt uns dann beide der Durst. Vermutlich, weil das Essen reichlich Salz enthielt. Jetzt bemerken wir, dass uns ein weiteres Utensil fehlt: Unsere Reisewasserflasche liegt wohl noch irgendwo daheim im Küchenschrank. Jacques besorgt uns ein leeres Konservenglas aus einer Altglas-Tonne. In dem Glas war vorher Spargel, und das schmeckt man noch deutlich. Egal, der Durst ist größer.

Frühmorgens gehe ich duschen. Anschließend lassen wir das taunasse Zelt in der Sonne trocknen, und frühstücken in einem Unterstand in der Nähe. Es gibt ein Simit vom Vortag, und ein XXL-Twix, das ich unterwegs beim Tanken gekauft habe. Wir teilen uns beides. Gegen halb zehn fahren wir weiter.

Um Zeit zu sparen, nehmen wir die Autobahn, obwohl wir dort höchst ungern fahren. Aber durch Baustellen, gesperrte Ausfahrten und unklare Navi-Anweisungen verlieren wir viel Zeit. Wir ändern mehrfach unsere Route, verwerfen sowohl Malmedy als auch Venlo und Liège als Ziele, und routen schließlich in Richtung Bitburg und Metz.

Bei einem McD legen wir einen längeren Zwischenstop ein, weil ich versuche, fehlende OSM-Android-Daten aus dem freien Wifi zu ziehen. Das stellt sich als vergebliche Liebesmüh heraus. Die Downloads tröpfeln in mein Gerät, und ich habe mehrere Abbrüche.

Im Ruhrgebiet geraten wir dann mehrfach in Staus. Mehrere Brücken sind gesperrt, und wir müssen Umleitungen nehmen. Genau das, was wir eigentlich vermeiden wollten. Am Abend halten wir gegen 19 Uhr an einem teuren Großcampingplatz in der Nähe von Bitburg. Wir könnten noch bis um Acht ins angeschlossene Schwimmbad gehen, was aber natürlich nicht für uns in Frage kommt. Schranken und Sanitäranlagen werden mit Chipkarten geöffnet.

Die Zeltparzelle, die uns zugewiesen wird, ist abschüssig und hat einen lehmigen Boden. Das wird viel Dreck geben. Egal. Wir bleiben bei der am Vortag bewährten Arbeitsteilung: ich baue das Zelt auf, Jacques pumpt die Luftmatratze auf. Danach kaufe ich jedem von uns ein Eis, und besorge zum Abendessen eine Dose Eintopf.

Der Campingplatz ist voller Kinder, und auf dem Weg zum Laden muss ich einer Gruppe davon ausweichen, die den Weg mit einer animierten Tanzeinlage blockieren. Auf dem Rückweg passiere ich einen weinenden Jungen, der sich sein schmerzendes Knie hält, während hinter ihm sein Vater das Rad schiebt, mit dem der Kleine gestürzt ist.

Die neuen, dreibeinigen Campinghocker kommen zum Einsatz, und dazu unser alter Alu-Falttisch. Beim Kochen vermisse ich dann ein weiteres Utensil: Wir haben keine Topfzange dabei, und ich muss den heißen Topf mittels zweier Messer vom Kocher heben.

Nachdem ich Geschirr gespült habe, gehen wir in die Bar und bestellen uns jeder ein Bier. Jacques wälzt die Landkarten und plant die Route für den nächsten Tag, während ich meine Tagebuchnotizen nachhole. Im Hintergrund läuft eine Fußballüberragung, die uns aber beide nicht im Geringsten interessiert.

Danach sind wir beide hundemüde und legen uns schlafen. Jacques schläft fast sofort ein und schnarcht wie ein Sägewerk. Ich hingegen komme nicht zur Ruhe, wälze mich hin und her, und wache immer wieder schweißgebadet auf.


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