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Track des Tages
Track12

Sonntag 11.10.2015 - Birgit: Sonntag

Morgens

Meine Nacht war unruhig. Immer wieder bin ich aufgewacht, weil mir heiß war, und weil ich mich unwohl fühlte. Schließlich geht der Wecker, und ich nehme mein Omeprazol.

Draußen tobt ein Sturm. Die Kronen der hohen Eukalyptusbäume rauschen in den Böen, und der Balkon liegt voller Zweige und Blätter. Trotzdem richten wir das Frühstück zunächst draußen. Als der Wind jedoch den Deckel einer Käseschachtel davon trägt, schnappe ich mir kurzerhand den Tisch und stelle ihn nach drinnen. Dort frühstücken wir zuende.

Meiner Meinung nach sieht das Wetter einigermaßen bedrohlich aus. Jacques meint, das sei doch halb so schlimm. Nach einer Inspektion draußen auf dem zentralen Platz kommt er davon wieder ab. Es sei noch schlimmer. Derweil habe ich den Fensterladen unserer Balkontür zugezogen. Von draußen prasseln weitere Zweige dagegen.

Mittags

Gegen Mittag hat der Sturm endlich ein wenig nachgelassen, und wir trauen uns zum Roller. Für den heutigen Tag habe ich eine Kurz-Tour rausgesucht, zu einem Örtlein namens Lappa, in dem ein altes Bodenmosaik gefunden wurde. Auf dem Weg dorthin werden wir tüchtig durchgepustet. Der Bambus, der am Straßenrand wächst, liegt fast waagerecht, und schlägt uns beiden gegen die Helme und Jacques einmal sogar auf die Finger. Oben im Ort angekommen, klettern wir eine Treppe zum Mosaik hinauf, und spazieren danach auf einem Rundweg mit einem spektakulären Panorama. Am Ausgangspunkt angekommen, bestellen wir uns Tee und Kaffee in einem Straßencafé. Die Wirtin will uns unbedingt eins ihrer Avocado-Gerichte verkaufen, und stellt uns sogar Honig-Raki und Trauben hin, obwohl wir den Raki ablehnen, weil wir mit dem Roller unterwegs sind. Ich gebe ihr ein großzügiges Trinkgeld, und den Hinweis, dass sie ihr Lokal auf Openstreetmap eintragen soll, aber zu essen bestellen wir nichts.

Jacques fragt mich, wie ich mir den Rest des Tages so vorstelle. Angesichts des Sturms möchte ich nicht so viel herumfahren, und schlage vor, statt dessen den Ort in OSM zu mappen. Damit ist Jacques jedoch nicht einverstanden. Mappen zu Fuß ist nicht sein Ding. Er fährt nun mal lieber, mit seinem schmerzenden Bein auch verständlich. Ich schlage vor, in ein nahegelegenes Museum zu gehen. Das hat aber leider geschlossen. Jacques schlägt die Wasserfälle im benachbarten Tal vor.

Unten angekommen, bietet sich uns ein schauderhafter Anblick: Von den Wasserfällen ist beinahe nichts mehr zu sehen. Restaurant reiht sich an Restaurant. Alle haben sie urig anmutende Wasserspiele aus Mühlenrädern und hohlen Baumstämmen vor und in ihren Lokalen aufgebaut. Lebende Forellen warten in Bassins auf ihren baldigen Tod. In einem Schau-Aquarium sehen wir einen Stör. Enttäuscht verlassen wir diesen schrecklichen Ort.

Nachmittags

Nach einem Zwischenstop im Hotel machen wir uns auf die Suche nach einer archäologischen Fundstätte, die etwas nördlich unseres Urlaubsortes liegen soll. Als die Navi uns jedoch auf eine Schotterpiste schicken will, brechen wir das Unterfangen ab. Schilder sind auch keine zu entdecken. Statt dessen fahren wir zu einem kleinen Strandort, an dem wir vor ein paar Tagen schon einmal waren. Dort bestelle ich mir einen Tee und ein Club-Sandwich mit Pommes. Jacques trinkt nur Cola. Zum Nachtisch bekommen wir allerdings beide, ohne dass wir das bestellt hätten, jeweils eine Kugel hervorragendes, dunkles Schokoladeneis.

Abends

Wir verzichten auf das Abendessen, und holen statt dessen unsere vernachlässigten Reiseeinträge nach.


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