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Track des Tages
Track03

Freitag 02.10.2015 - Birgit: Freitag

Morgens

Schon wieder wache ich mit bubberndem Herzen auf. Heute wird das L-Thyroxin erstmal weggelassen. Mal sehen, wie ich den Tag überstehe, und wie es mir dann morgen früh geht.

Während Jacques den Roller holt, koche ich Tee und decke den Tisch. Viel haben wir nicht da: Luftgetrocknete Mettwurst, Erdbeermarmelade, Margarine, dazu das Weißbrot von gestern. Den Tee lasse ich viel zu lange ziehen, weil ich entweder vergesse, den gestellten Timer auch zu starten, oder ihn automatisch ausstelle, ohne danach die Teebeutel rauszunehmen. Merde. Der Zucker muss es richten. Zum Glück nimmt der Aldi-Tee verlängere Ziehzeiten nicht ganz so übel. Den Zucker haben wir übrigens in eine ausgewaschene Cola-Flasche abgefüllt, die uns als Zuckerstreuer dient. Sehr praktisch.

Hinweg

Zunächst einmal muss getankt werden. Um sich die Benzin-Abrechnung zu vereinfachen, gibt der Rollerverleih seine Fahrzeuge offenbar grundsätzlich mit so wenig Benzin wie nur möglich heraus. Dann darf man sein Fahrzeug natürlich auch gern mit leerem Tank zurückbringen. Bis zur nächsten Tankstelle sollte es aber reichen. Gerade die gefällt Jacques aus mir unerfindlichen Gründen aber nicht, und er fährt weiter. Nach ein paar Irrungen (ich bin mit der Navi noch nicht ganz warm, denn die sieht uns auf einer Parallelstraße, und gibt darum widersprüchliche Anweisungen) kehrt er dann aber doch um. Mich hat's von vornherein gewundert. Schließlich wollen wir da nicht essen oder übernachten, sondern nur etwas Benzin kaufen.

Unser erster Ausflug soll uns nach Agia Galini führen. Das ist ein kleiner Hafen an der Südküste, wo es ein paar Lokale gibt, eventuell ein paar organisierte Bootstouren, und in der Nähe ein paar Strände. Jacques will zunächst versuchen, auf kleineren Straßen dorthin zu kommen. Nachdem wir uns auf ein paar verwinkelten Dorfstraßen hoffnungslos verfranst haben, gibt er das Vorhaben ziemlich bald auf, und wir nehmen statt dessen die übersichtlichen, besser ausgebauten Straßen über Réthimnon und Spili.

Mittag

In Spili angekommen, sind wir beide ziemlich hungrig. In der ersten Bar, die uns ins Auge fällt, sitzt eine Gruppe lebhafter Jugendlicher. Einer von ihnen balanciert eine Krücke (ja, eine richtige Krücke zum unter den Arm klemmen, keine Unterarmstütze) über dem Tisch senkrecht auf seinem Zeigefinger. Ich befürchte Unruhe, und lotse Jacques in einen benachbarten, kleineren Imbiss. Dort bestellen wir uns jeder eine Gyros-Pita und eine Cola, klassisch für Jacques und Zero für mich.

Nach einer ausgiebigen Pause fahren wir weiter. Spili scheint ziemlich touristisch zu sein. Alles ist voller Lokale und Andenkenläden. Wir fahren weiter nach Süden, und kommen dabei unter anderem an einer größeren Solaranlage und etlichen Windrädern vorbei.

Unten an der Ortseinfahrt erkenne ich die Gegend endlich wieder. Hier waren wir bei unserem letzten Kreta-Urlaub ebenfalls, sind ein wenig herumspaziert, und haben Postkarten gekauft.

Nachmittag

Unten am kleinen Hafen stellen wir den Roller auf dem großen Parkplatz vor den Ausflugslokalen ab. Ich entdecke im Schatten einiger immergrüner Bäume ein paar Bänke, wo wir rasten können. Ich bin totmüde, und versuche zunächst, mit dem Kopf auf der Rückenlehne zu schlafen. Das will nicht klappen. Schließlich lege ich mich auf das Mäuerchen hinter der Bank, und packe mir eine Jacke, die ich in einen Beutel gestopft habe, unter den Kopf. Jacques meinte später, ich hätte mindestens eine Stunde lang geschlafen.

Als wir beim Roller ankommen, ist der von einem anderen Roller eingeparkt. Außerdem haben wir wieder mal vergessen, den Zündschlüssel mitzunehmen. Peinlich.

Ich schiebe einen Blumenkasten beiseite, und Jacques verschiebt den fremden Roller um einige Handbreit. So gelingt es uns, die Maschine aus der Lücke zu bekommen. Danach machen wir uns beide zum Hans, indem wir die Helmkomunikation anbrüllen, um sie aus dem Standby-Zustand zu wecken. Irgendwann kapiere ich endlich, dass ich mal wieder das Mikrofon aus dem Helm gebogen habe.

Rückfahrt

Auf dem Rückweg nehmen wir wieder kleinere Straßen, was sich wegen der veralteten Kartendaten auf dem Garmin als schwierig herausstellt. Irgendwann fahren wir einfach nach Schildern.

An der Nordkiste geraten wir in etwas Regen, und der heftige Wind lässt die Wellen schäumend aufbranden.

Abend

Ich habe keine Lust, heute zu kochen. Ausserdem müssen endlich unsere Probleme mit dem Wifi endlich geklärt werden. Also verbinden wir das angenehme mit dem angenehmen, gehen mal wieder im Hotelrestaurant essen, und ich frage nebenher noch einmal nach der genauen Schreibweise des Passworts. Hach. Ja. Genau. Und kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.

Endlich kommen wir wieder ins Netz. Jacques lädt die aktuellen OSM-Daten von Kreta herunter, und ich kann endlich wieder ausgiebig bei Facebook reinsehen.


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