Karten und Fotos


Freitag 12.09.2014 - Tag 13

Blick auf Valle Grand Rey vom Meer aus gesehen
Blick auf Valle Grand Rey vom Meer aus gesehen

Der erste Tag ohne Roller, was sollen wir tun? Einfach nur am Pool liegen ist keine Option. Im Foyer des Hotels sah ich Prospekte von diversen Veranstaltungen und Wanderungen, aber das meiste war entweder für uns interessant, oder nicht für den heutigen Tag. Bis auf eine, “Whale watching”. Wir wussten natürlich von diesen Veranstaltungen von früheren Reisen, aber hatten es nie gemacht. Warum nicht? Birgit rief bei der angegebenen Nummer an und reservierte für uns Plätze, um 10:00 sollte es losgehen. Natürlich sind wir viel früher losgegangen. An den Kaianlagen gibt es auch ein Restaurant wo wir noch einen Kaffee getrunken hatten bevor wie losgingen. Am Telefon hatte man Birgit gesagt, das man, wenn man früher kommt, eine bessere Chance hat, einen guten Platz zu bekommen. Na ja, so voll war es dann doch nicht.

Tümmler
Tümmler

Wir fuhren dann hinaus, und es war uns klar, das wir nicht gleich Delphine geschweige gar Wale sehen würden. Das Dumme bei solchen Veranstaltugen ist, die Tiere sind keine festangestellten Mitarbeiter. Aber nach einigen Kilometern kam Unruhe auf. In der Ferne sah man Bewegung. Als wir dann näher kamen, stellte sich heraus das es eine Schule von Tümmlern war. Sogar eine ungewöhnlich große Anzahl von Tümmlern. Natürlich wollte ich sie fotografieren, aber das war gar nicht so einfach, man wußte nie wann sie auftauchten, und wenn doch, hatte man keine Zeit zum Scharfstellen. Nun ja, einige Aufnahmen sind leidlich geworden, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.

Wärend wir auf der Jagt hinter der Tümmlerschule waren, machte das Boot mit plötzlich Stop. Den Grund dafür erklärte uns unsere Reiseleiterin, neben uns war eine Meeresschildkröte aufgetaucht.

Meeresschildkröte
Meeresschildkröte

Mit so etwas hatte ich gar nicht gerechnet. Gut, im Fernsehen hatte ich so etwas schon gesehen, aber in Live? Einige Minuten konnten wie sie verfolgen, aber dann tauchte sie ab, das kann ich verstehen.

Was wir ziemlich viel gesehen haben waren Sturmtaucher. In kleinen Gruppen schwammen sie auf dem Meer oder man sah einige, Zentimeter über der Wasseroberfläche fliegen. Dabei nutzen sie wohl den Bodenefekt um Energie zu sparen.

Bei dieser Gelegenheit löste unsere Reiseleiterin ein Problem, das wir die ganzen letzten Tage mit uns herumgeschleppt hatten “was für Flugwesen machte nachts die unheimlichen Geräusche?”. Wir dachten es wäre irgendeine Art von Fledermeusen, aber sie klärte uns auf, das es die Sturmtaucher wären, die des Nachts vom Meer zu den Inseln fliegen würden.

Helikopter im Anflug
Helikopter im Anflug

Wir waren schon eine ziemliche Strecke gefahren, und eine Aussicht auf Walkontakt gab es wohl nicht mehr. So änderte das Boot den Kurs in Richtung Küste. Da näherte sich ein Hubschrauber unserem Boot und schien uns zu untersuchen, ich vermute, es war wohl auf der Suche nach Flüchtlingen aus Afrika. Ausser Rohstoffen und Schwarzgeld möchten wir nichts was aus Afrika kommt, der Rest und vor allem die Menschen sollen gefälligst dort bleiben und uns nicht lästig werden.

Nachdem die Reiseleitung erkannt hatte, daß wir nicht mehr auf Walsichtungen hoffen konnten, ging es zum nächsten Punkt, Baden und Essen. Das Boot nahm jetzt einen Kurs auf die Küste. Langsam näherten wir uns einer Bucht, die das Ende eines Barrancos war. Bald sahen wir so etwas wie einen Anleger, von dem aus zwei Leute angelten, und eine verfallenen Siedlung. Hier haben wohl vor vielen Jahren Fischer ihren Fang eingebracht und geräuchert. Die verfallenen Schornsteine der Räucheröfen konnte man noch erkennen.

Das Boote stoppte ca. 50 Meter vor dem Anleger und nun war Baden angesagt. Also habe ich mir schnell die Klamotten ausgezogen und wollte ins Wasser, da sagte Birgit zu mir “Du hast doch eine wasserdichte Kamera dabei, willst du die nicht mitnehmen?”, wieso war nicht ich auf diese Idee gekommen? Schnell noch eine Schnur durch die Kamerahaltung gezogen und ein meiner Badehose befestigt, und ab ins Wasser.

Die Reiseleitung hatte vorsorglich für jeden Gast Taucherbrillen bereitgehalten, aber irgendwie nicht für mich. Es musste auch ohne gehen. Das Wasser war herrlich! Und natürlich hatte ich auch gleich die Kamera ausprobiert. Gar nicht so einfach, Schwimmen und irgendwie die Kammera ruhig zu halten. Ich wollte natürlich auch Unterwasseraufnahmen machen, wo ich schon mal die Gelegenheit hatte. Weil ich keine Taucherbrille hatte und Unterwasser nichts sehen konnte, schwamm ich bis ganz an das felsige Ufer und hielt einfach die Kamera in die Richtung wo etwas Filmeswerte sein könnte, mal sehen, was dabei herauskommt. Als ich dann wieder auftauchte war die Schiffsbesatzung und Birgit in heller Aufregung. Sie dachten, ich hätte die Felsen nicht gesehen und wähnten mich in Gefahr. Zu ihrer Beruhigung schwamm ich wieder zurück zum Boot.

Herrliches Essen auf dem Boot. Es war sowieso Essenszeit. Nachdem wir uns abgetrocknet hatten ging es zum Buffet. Ich muß schon sagen, sie hatten sich wirklich Mühe gemacht. Typisch Kanarisches Essen, lecker und reichhaltig. Nur einen Platz zu finden wo wir in Ruhe essen konnten war nicht so einfach. So groß war das Boot auch wieder nicht.