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Track des Tages
Track06

Freitag 05.09.2014 - Tag 6

Ich: Wanderung von Nähe Tazo nach Vallehermoso. Jacques: Rollertour. Unten angekommen kein GPS-Empfang und keine Orientierung mehr. Jacques saß im Ortszentrum, gab mir telefonisch aber nicht mal den Namen des Lokals, in dem er saß. Ich ging darum überflüssigerweise noch einen riesigen Umweg, war überhitzt, dehydriert und völlig fertig, und hatte Schmerzen überall, weil ich mich auf der Wanderung völlig übernommen hatte. Boccadillo mit Geflügelsalat, Cola Zero. später im Hotel legte ich mich auf den gekachelten Fußboden, weil der so schön kühl war, und döste dort erst mal eine Weile. Auf dem Bett oder Sofa zu liegen wäre mir viel zu warm gewesen. Jacques hielt das ganze für Theater. Offenbar konnte er nicht ganz nachvollziehen, wie es mir ging.

Ich wollte Birgit zum Startpunkt ihrer Wanderung bringen. Die letzten zwei Kilometer, das wusste ich, würden über eine unbefestigten Straße führen, aber die kannte ich schon. Danach wollte ich der Straße noch ein wenig folgen, da es dort einige schöne Aussichten gab.

Allerdings hatten wir schlechtes Wetter. Der Passat wehte Wolken auf die Küste, und man konnte kaum etwas sehen.

Darum sagte ich zu Birgit, “Würde es dir etwas ausmachen wenn ich dich etwas früher absetze? Hier gibt es für mich ohnehin nichts zu sehen, und außerdem fühle ich mich mit dem kaputtem Anlasser nicht wohl. Wenn ich auf dieser Straße den Roller nicht mehr starten kann, haben wir mit dem Verleiher ein echtes Problem”.

Birgit hatte damit kein Problem, und ich beschloß nach “Playa de Alorera” zu fahren. Die Strecke, das wußte ich war kurvenreich, wie alle Wege auf Gomera, aber schön.

Leider konnte ich wegen der Wolken auch hier kaum etwas von der Landschaft erkennen, aber ich hoffte wenn ich unter die Wolken käme es wieder besser aussehen würde. Tatsächlich wurde es besser je tiefer ich kam.

Gebäude Playa de Alojera
Gebäude Playa de Alojera

Playa de Alorera hat einen morbiden Charm. Ein Mittelding zwischen Hoffnung auf Touristen und Verfall. Nachdem ich einige Fotos gemacht hatte setzte ich mich in die einzige Bar die ich finden konnte und bestellte eine Cola. Zur Enspannung las ich noch etliche Seiten auf meiem EBook-Reader.

Als ich dann weiterfahren wollte passierte es. Der Roller wollte nicht anspringen. Selbst der Kickstarter ging nicht mehr. Also schnell auf die Rollerpapiere geschaut, und den Verleiher angerufen. Mit Glück konnte ich ihn sogar erreichen, denn auf dieser Insel ist Handyempfang manchmal schwierig.

Impressionen Playa de Alojera
Impressionen Playa de Alojera

Was für ein Glück im Unglück, wenn ich, wie eigentlich geplant, die Schotterstrecke gefahren wäre, wäre ich gegenüber dem Verleiher wirklich in Erklärungsnot gekommen. Irgendwo im Vertrag steht meistens, das man solche Wege nicht fahren darf.

Der Verleiher war sehr zuvorkommend und versprach mit einem Ersatzroller zu mir zu kommen, aber das würde mindestens eine Stunde dauern. Was solls, ich hatte ja noch genug Lesestoff…

Nun es dauerte 1,5 Stunden bis er kam. Wir luden den neuen Roller, der ein ziemlich alter Roller war, aus, und wuchteten meinen kaputten Roller auf die Ladefläche. Wir vermuteten beide, das das Problem an einem defektem Laderegler liegen könnte, das hätten andere Roller diesen Types auch schon gehabt. Er versprach mir, das er den Roller bis zum nächten Tag repariert haben würde.

Der neue (alte) Roller tat seinen Job und ich begab mich nach Vallehermoso, schließlich verließlich Birgit darauf, das ich sie abhohlte.

In Vallehermoso suchte ich mir ein schattiges Caffé am Hauptplatz, las weiter an meinem Buch, und ging davon aus das Birgit, wenn sie denn mir der Wanderung fertig wäre, sich schon melden würde. Wozu haben wir denn Handys?

Das tat sie dann auch, aber anders als ich mir das vorgestellt hatte. Die Stimme klang verzweifelt und sie sagte das sie meinen Standort, Marktplatz, nicht finden könne. Sie wäre jetzt in der Nähe eines Eisenwarenladens, und ich sollte ihr sagen, wie sie von dort zum Marktplatz kommen könne. Meine Aussage, das es für mich schwierigen wäre in einem fremden Ort einen Eisenwarenladen zu finden, als für sie den zentralen Marktplatz, führte nur zu Schuldzuweisung mir gegenüber.

Schließlich fand Birgit den Marktplatz, ich hatte ihr vorsorglich schon etwas zu trinken bestellt, aber was bleibt ist, ich bin dumm und herzlos, nun ja.