Heute wollte Birgit eine Wanderung nach El Cedro machen. Vielleicht auch noch ein Stück weiter. Also brachte ich sie bis zum Ausgangspunkt dieser Wanderung. Bei früheren Reisen hatten wir diese Wanderung auch schon gemacht, eine einfache Strecke um sich an Gomera zu gewöhnen.

Was sollte ich jetzt machen bis ich Birgit wieder aufsammelte? Ich beschloss eine kleine Fotodukumentation zum Thema “Brand und seine Folgen” zu machen. Auf dem Weg hierher waren mir erscheckende Bilder der Verwüstung aufgefallen, aber auch deutliche Zeichen, wie die Natur sich wieder erholte.

Nachdem ich einige Fotos geschossen hatte, machte ich einen Abstecher nach Erque. Die Straße nach Erque wird in kaum einen Reiseführer beschrieben, und das obwohl sie einer der schönsten Stecken auf dieser Insel ist. Selbst die Leute des Rollerverleihers, die die Insel sehr gut kannten, dachten das diese Straße erst seit kurzen existieren würde. Ich wusste es besser, da ich Gomera schon vor Jahren für OpenStreetMap kartografiert hatte. Man muß allerdings aufpassen, es liegen immer eine Menge von Geröll auf der Straße, vermutlich von den letzten Regenfällen.

Ich war gerade auf dem Rückweg, da rief mich Birgit an, übrigens nicht immer ein leichtes Unterfangen auf Gomera, oft ist er Empfang nicht möglich. Sie wäre jetzt kurz vor El Cedro und ob ich sie nicht dort abholen könnte. Klar könnte ich das, in etwa 20 Minuten wäre ich da, sagte ich ihr. Eine gewagte Schätzung, aber tatsächlich war ich fast auf die Minute genau da. Ich erkannte sie sofort im Restaurant, was bei ihrer Haarfarbe ja auch kein Problem ist. Nachdem wir eine kleine Stärkung zu uns genommen hatten meinte sie, das sie noch weiter wandern wollte, bis nach Las Casas. Es gab noch einige kleine Probleme bezüglich eines Treffpunktes, aber wir kamen überein, das Gofio-Museum zum Treffpunkt zu machen.

Das Gofio-Museum in Las Casas hatte ich dank OpenStreetMap schnell gefunden, aber was sollte ich in der Zwischenzeit machen? Ersteinmal suchte ich einen kleinen Supermarkt und besorgte mir eine Kleinigkeit zu Essen (Kekse) und zu Trinken, dann suchte ich mir einen schattigen Platz unter einem riesigen Baum und da ich mein EBookreader wie immer dabei hatte, hatte ich auch was zu Lesen.

Nach einiger Zeit dachte ich, das Birgit nun bald kommen würde. Ich suchte auf der Navi den Wanderweg den sie wohl nehmen müsste, und fuhr ihr entgegen, zumindesten so weit eine befahrbare Straße vorhanden wäre. Kurz vor Ende der Straße sah ich sie schon, meine Frau erkenne ich schon aus 500 Metern Entfernung!

Ich nahm meine erschöpfte auf und wir machten uns auf dem Weg nach Hause über Vallehermoso .

Zur Sicherheit wollten wir noch mal in Vallehermoso tanken. Zwar sollte das Benzin noch reichen, aber man weiß nie. Doch nach dem Tanken wollte der Roller nicht mehr anspringen. Zunächst röchelte er noch, aber dann kam gar nichts. Wie sollten wir jetzt wieder zurückkommen, sicher, ich könnte der Verleiher anrufen, aber es war schon spät. Würde noch jemand dort im Büro sein?

Da der rettende Gedanke, dieser Roller hatte ja noch einen Kickstarter, ganz im Gegensatz zu meinem eigenen Roller! Und wirklich, nach einigen Versuchen kam der Roller wieder in die Gänge. Welch Erleichterung.

Sollten wir nun der Roller wieder zurück zum Verleiher bringen? Ich endschied mich dagegen. Das würde nur viel von unserer knappen Reisezeit wegnehmen und außerdem hatte ich mit einem von meinem älteren Rollern festgestellt, daß das kein Problem war.

Ein Irrtum, wie sich später herausstellte.