Karten und Fotos


Track des Tages
Track07

Sonnabend 06.09.2014 - Tag 7

Gemeinsame Rollertour nach Südosten, Aufnahmen mit der GoPro. zwischendurch zwei Pausen. Danach breite, stark beschädigte Asphaltstraße in ein Tal. Jacques wollte einen Eremiten besuchen, den er dort vor Jahren kennengelernt hatte. Er ging das letzte Stück der Strecke allein hin, fand dort aber keine Willkommens-Schilder mehr, und auch keinen Eremiten. Dafür aber eine kleine Gedenktafel: der Mann war offenbar im Januar gestorben. Heimfahrt, Abendessen im Restaurant in Vueltas.

Als ich gegen Neun beim Verleiher ankam, stand der Roller schon fertig vor dem Laden. Sie zeigten mir das ausgewechselte Bauteil und meinten, “Dieser Regler ist schon häufiger bei diesem Model kaputtgegangen, aber noch nie schon bei 9000 Kilometern”.

Ein Gutes hatte dieser Besuch ja. Ich hatte zwar meine GoPro mitgenommen, aber leider in der Eile nicht mehr die Halterung für den Helm gefunden. Glücklicherweise hatte der Rollerverleih, der aber überwiegend Mountainbikes verleiht, Gopros und Zubehör im Fundus und war bereit mir die fehlenden Teile der Ausrüsting zu borgen.

Endlich konnte ich meine GoPro, die ich vor über einem Jahr gekauft hatte, richtig einsetzen.

Pause in Chipude.

Nebel über Erque
Nebel über Erque

Und jetzt in das Tal von Erque. Ich hatte diese Strecke ja kürzlich schon befahren, aber leider hatte ich keine Kamera dabei. Heute sollte es besser werden. Aber heute waren die Wetterbedingungen anders, der Passat drückte die Wolken in das Tal. Statt der phantasischen Aussichten fuhren wir auf den Weg hinab nach Erque durch dichte Wolken.

Pause am Ende der Straße.

Wir fuhren zurück, aber glücklicherweise hatte sich das Wetter inzwischen gebessert, kaum noch Wolken. Jetzt konnte ich auf dem Weg nach oben Aufnahmen machen, bei denen man auch wirklich was von der Landschaft erkennen konnte.

Binsen
Binsen

Weiter ging es nach Imada einem kleinen Ort an einer Schlucht, wie sollte es auch anders sein.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich das letzte Mal hier war. Es war kalt, obwohl die Sonne schien. Trotz meiner Handschuhe waren meine Hände vor fast wie abgestorben. In Imada suchte ich mir ein Caffee und wärmte mir die Hände an der von der Sonne beschienenen Tischplatte, welch eine Wohltat!

Diesmal tranken wie einen Kaffee, und Birgit bestellte uns noch einige Küchlein dazu.

Hier in der Nähe wohnte ein Erimit, den ich das letzte Mal per Zufall getroffen hatte. Er lebte ca. 100 Meter entfernt vom Ende eines schlechten Weges in einer armseligen Hütte. Aber am Wegesende war ein Schild, in dem er alle Besucher eingeladen hatte.

Dieser Einladung konnte ich mich nicht entziehen. Es stellte sich heraus das es sich um einen sehr netten deutschen handelte, ehemaligen Manager aus Frankfurt wie er mir sagte, der irgendwann feststellte, das er das alte Leben nicht mehr führen wollte.

Ich blieb ca. eine Stunde da, trank Kräutertee mit ihm und redeten über Gott und die Welt.

Gedenktafel für Ernst
Gedenktafel für Ernst

An diesem Tag wollte ich ihn unbedingt wieder besuchen. Tatsächlich hatte ich in all dem Jahren oft an ihn gedacht. Aber das war gar nicht so einfach, ich hatte mir nicht den genauen Weg gemerkt. Und wirklich, zunächst fuhren wir den falschen Weg.

Beim nächsten Versuch merkte ich, das es der richtige ist. Der Straßenbelag war übel, und er wurde immer schlechter. Irgendmal war er so schlecht, das ich anhielt, Birgit stehen ließ, und zu Fuß weiter ging.

Ich war verunsichert, war das wirklich der richtige Weg? Ich erkannte kaum etwas wieder. Dann fand ich die Hütte, aber sie war verfallen und auch die Terasse war verwahrlost. Was war passiert? Andererseits gab es Hinweise für eine kürzliche Renovierung.

Verunsichert machte ich mich auf den Weg zurück. Dann sah ich eine Plakette auf der stand, das er am Januar 2013 verstorban war. Schade, ich hätte so gerne noch einige Worte gewechselt, aber ich bin zu spät gekommen, oder anders, er ist zu früh gestorben.