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Track des Tages
Track26

Sonntag 11.07.2010 - Nancy nach Hamburg (786 km)

In aller Frühe um halb Acht ging es weiter. Das Unwetter hatte sich mittlerweile verzogen. Das Tor vom Campingplatz war zwar noch geschlossen, aber mit einem Motorroller kommt man überall durch.

Sollte es uns möglich sein noch heute bis nach Hause zu kommen? Das würde bedeuten, das wir eine längere Strecke fahren würden als je zuvor. Das weiteste was wir bisher gefahren waren, war ca. 600 Kilometer. Jetzt müssten wir deutlich über 700 Kilometer fahren! Was uns helfen würde war, das wir diesmal fast nur Autobahnen fahren würden. Normalerweise vermeiden wir das, aber diese Fahrt würde nicht normal werden.

Ab Nancy konnten wir Autobahnen fahren, das sollte doch weniger schwierig sein, als sich auf Landstraßen zu bewegen, dachten wir. Im Allgemeinen stimmt das sogar, aber in Luxemburg haben wir uns trotzdem heftig verfahren. Unser Problem war, das unsere Navis für diesen Bereich nur sehr ungenaues Kartenmaterial hatten. Die Papierkarten im Maßstab 1:1000000 halfen bei den Autobahnkreuzen auch nicht weiter. Wie auch immer, nach vielen Kilometern Irrtümern waren wir dann auf den deutschen Autobahnen, also Zuhause.

Was soll ich zu den nächsten hunderten Kilometern Straße sagen? Das uns nach jeweils einer Stunde die Hinterteile höllisch brannten, war nicht neu. Wirklich schlimm war die Hitze! Am frühen Nachmittag hatte ich häufiger das Gefühl kurz vor einem Kreislaufkollaps zu sein. Irgendwie konnte ich diese Phase überstehen und später war es nicht mehr ganz so unerträglich. Ab Hannover packte mich die zweite Luft. Man konnte sozusagen schon den heimischen Stall riechen. Je weiter man kam, desto vertrauter waren einem die Ortsnamen, was noch Kräfte mobilisierte.

Um halb Elf waren wir endlich Zuhause. Wir hatten es geschafft! Ohne Pannen und ohne Unfall. Unser ganzes Gepäck ließen wir am Roller in der Garage, nur noch in die Wohnung, duschen und dann aufs Sofa.

Birgit blieb am nächsten Tag zuhause, war ja auch mit den Arbeitgeber vereinbart. Ich ging aber zur Arbeit, nicht, weil ich es mußte, sondern aus Stolz trotz allen Wiedrigkeiten meinen Termin einzuhalten.