Karten und Fotos


Track des Tages
Track15

Mittwoch 30.06.2010 - Tagestour Teverga (205 km)

Heute standen wir tatsächlich recht früh auf, und warteten zeitig vor der Höhle. Dort fiel uns auf, dass an den Tafeln, einmal am Parkplatz und einmal direkt am Tor zur Höhle, unterschiedliche Öffnungszeiten angegeben waren. Das verunsicherte uns, aber trotzdem warteten wir geduldig. Irgendwann kam einer der Universitätsmitarbeiter heraus, die mit Dokumentationsarbeiten in der Höhle beschäftigt waren, und wir fragten ihn nach den Besichtigungszeiten.

Leider sprach der aber weder englisch noch französisch, und schien von den Besuchszeiten nicht die geringste Ahnung zu haben. Er behauptete, man müsse sich unten im Besucherzentrum anmelden, und dort die Tickets kaufen. Wir hatten kein Besuchszentrum gesehen, aber jedenfalls fuhr Jacques mit dem Roller los, und ich wartete oben. Zum Glück, denn die Information des Uni-Mitarbeiters stellte sich als falsch heraus!


Ich raste mit dem Roller zurück ins Dorf. Wen sollte ich Fragen? Ich endschied mich für die Apotheke, die sollten Grundkentnisse von Fremdsprachen haben.

Ok, die Sprachkentnisse waren nur rudimentär, aber soviel bekam ich heraus, das weiter oben auf der linken Seite ein großes Haus sei, wo man Tickes kaufen könne,


Während Jacques nämlich auf dem Weg nach unten war, kam die Höhlenführerin zusammen mit zwei Briten oben vor der Höhle an. Ich rief Jacques an, und sagte ihm, er solle machen dass er her käme - denn Tickets wurden hier gar nicht benötigt! Die Führung war, man glaubt es kaum, völlig kostenlos. Die Höhle jedoch war ganz arg in Mitleidenschaft gezogen.

Während an einer Wand die Wissenschaftler mit Fotografieren beschäftigt waren, erklärte die Höhlenführerin uns vieren in sehr bemühtem Englisch die Reste dessen, was von den Malereien noch übrig war. Vieles war durch Mal Verde und Feuchtigkeit zerstört, und an etlichen Stellen zeugten eingegrabene Graphitos von Unwissen und mangelndem Respekt derer, die die Höhle zu Bürgerkriegszeiten oder als Hirten zu ihrem Unterschlupf gemacht hatten..

Nach dem Besuch der Höhle fuhren wir hinunter zum Besucherzentrum, von dem wir nun wussten, dass es überhaupt existierte. Die Beschilderung war mehr als dürftig. Dafür gab es dort eine Replik der wichtigsten Höhlenmalereien, die wesentlich detailreicher war als das Original. Man hatte für die Rekonstruktion alte Dokumentationen herangezogen, und was inzwischen oben in der Höhle zerfressen war, war hier in all seiner ursprünglichen Pracht zu bewundern.

Die Museumsführerin erklärte uns die Details auf französisch, und überhäufte uns geradezu mit Informationsmaterial. Als wir dafür zahlen wollten, war sie mehr als irritiert, und wir mussten ihr unser kleines Geldgeschenk geradezu aufdrängen.

Gegen Mittag erreichten wir das Gelände einer “paläontologischen Galerie”, wo wir zunächst einmal Pause einlegten. Wir waren hungrig und durstig, und es war heiß. Nach unserem Imbiss wollten wir uns Eintrittskarten kaufen, und mussten erfahren, dass nun aber Mittagspause sei. Bis 16.00 Uhr würden wir uns die Zeit anderswo vertreiben müssen - und so fuhren wir ein wenig in der Gegend herum.

Eigentlich sollte es eine kleine Rundtour werden, aber Jacques verschätzte sich gründlich, und so wurde daraus ein Hin- und Zurückfahren mit Zwischenstopp auf einem Pass. Dort grasten einträchtig Pferde, Kühe, Kälbchen, und - Stiere! - nebeneinander. Jacques fand das interessant und schoss reichlich Bilder. Ich war nervös, und hatte eine Höllenangst. Besonders, als wenige Meter vor mir einige Kühe die Straße kreuzten, eine davon mit einem flämenden Stier am Heck.

Nach vielen Serpentinen erreichten wir den Pass von Puerto Ventana. Eine wunderschöne Berggegend. Kühe weideten an den Hängen die saftig waren und voller Kräuter und Blumen. Ein Ort um inne zu halten und auch Fotos zu machen.

Aber Birgit entwickelte sich zu einem Nervenbündel, statt diese wunderschöne Gegend zu genießen, geriet sie in panikartige Zustände, und das nur, weil unter den Kühen auch einige Stiere waren! Dabei richtete sich das Interesse der Stiere, völlig artgemäß, nur auf die Kühe. Unsere Anwesenheit wurde von ihnen nur mit einem kurzen Aufblick gewürdigt.

Als wir wieder bei der Galerie ankamen, hatten wir das komplette Museum für uns alleine, und eine feste Uhrzeit für die Führung durch die Höhlenrepliken, so dass wir uns im Museum richtig sputen mussten, um rechtzeitig durch zu sein. So hatten wir im letzten Viertel der Ausstellung nicht mehr die Zeit, die wir dafür gern gehabt hätten.

Dafür war die Führung durch die Repliken luxuriös: Zwei Museumsführerinnen für uns zwei Besucher, die zwar ein sehr dürftiges Englisch sprachen, erschienen auf die Minute pünktlich vor dem Tor zu den Replika-Höhlen mit Replika-Kunstwerken der Steinzeit. Dazu hatten wir noch zwei deutsche Audio-Guides mit den Basisinformationen. Und selbstverständlich wurden die Kontrollabschnitte unserer Eintrittskarten penibel abgerissen und verwahrt. Dies Museum kostete etwas, im Gegensatz zu der Stätte, die wir zuvor besucht hatten: 5,50 Euro pro Person. Aber das war es auch wert. Als Urlaubsmitbringsel kauften wir uns zwei Museums-T-Shirts aus dem Shop, wo es außerdem noch allen möglichen Nippes und Kram gab. Ein großer Teil davon bestand aus Merchandise-Artikeln zu Ice-Age, und auch etliche Gummi-Saurier standen in den Regalen.