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Track des Tages
Track20

Montag 05.07.2010 - Bayonne nach Sigean (473 km)

Heute wollten wir die Strecke bis nach Narbonne, oder einem Campingplatz in der Nähe von Narbonne erreichen. Die Navi war instruiert und hatte einen Campingplatz an der Küste ausgewählt. Eigentlich sollte das kein Problem darstellen, aber in Pau hatten wir uns trotzdem heftig geirrt.

Nachdem wir schließlich doch noch aus Pau herauskamen, landeten wir irgendwann auf die Autobahn nach Toulouse. Das fanden wir nicht so spannend, weil erstens die Straße langweilig, und zweitens auch noch deutlich länger war. Also bogen wir ab, und versuchten über die Landstraßen unser Glück.

Die Strecke war lang, und die Tankanzeige wurde immer bedenklicher. Laut Navi gab es hier keine Tankstellen. Schließlich fanden wir doch einen Supermarkt mit Tankstelle. Tanken nur mit der ‘Carte Blue’, so ein Mist! Wir gingen erst einmal in eine Bar um die Ecke, um ein Kaffee zu trinken. Nach Nachfrage meinte die Frau die uns bediente ‘man kann auch mit Bargeld bezahlen, man muß nur im Supermarkt nachfragen’. Tatsächlich, so war es, wir waren mal wieder gerettet.

Wie auch schon auf dem Hinweg, so kamen wir auch zurück über Mirepoix. Diesmal bestand ich darauf, das wir hier eine Rast machten, der Ort war einfach zu interassant. Am zentralen Platz suchten wie uns ein Kaffee. Vor uns war ein altmodisches Karusell, auf dem kleine Kinder immer noch mit Spaß auf den Holzpferden reiteten.

Nach einiger Zeit sagte ich zu Birgit;
Dieser Ort muß im Mittelalter abgebrannt gewesen sein, und ein reicher und politisch einflußreicher Fürst hat die Stadt wieder aufbauen lassen.

Sie wunderte sich wieso ich darauf käme, wo ich diesen Ort doch nicht kennen würde und ich antwortete:
Alle Straßen sind rechtwinklig angeordnet, und der Baustil der Häuser weist auf das gleiche mitterliche Alter. Das ist nicht die normale, organische Art wie Städte entstehen. Also war es geplant, es muß ein Auftraggeber geben und der muß Geld haben um es zu bezahlen, und Macht haben, um es durchzusetzen.

Direkt neben dem Kaffee war ein Buchladen, und da fand ich auch eine Buch über die Geschichte dieses Ortes. Ich hatte mit meiner Vermutung fast richtig gelegen, es war kein Brand, sondern eine Überschwemmung.

Je weiter wir nach Osten kamen, desto stärker wurde der Wind. Er entwickelte sich so langsam zu einem Sturm, der auch noch ausgerechnet aus der Gegenrichtung kam.

Schließlich fanden wir unseren avisierten Campingplatz. Aber es stellte sich heraus, es war ein Nudisten Campingplatz! Birgit protestierte heftigst das wir hier lagern sollten. Ich war sauer. Nach dieser langen und strapaziösen Fahrt war ich völlig fertig, mein Hintern brannte unerträglich, und wollte nur noch unser Lager aufschlagen und schlafen. Die wie auch immer Ausrichtung des Campingplatzes war mir in diesem Augenblick völlig egal. Ausschlaggebend für unsere Weiterfahrt war, das weit und breit niemand zu entdecken war, der uns einchecken wollte.

Nach einigen Kilometern fanden wir einen Camping municipal. Allerdings war auch hier die Rezeption unbesetzt. Egal! wir bauten unser Zelt im Sturm auf, und machten uns auf den Weg in die Ortschaft um noch etwas zu Essen. Wir hatten Pech, ausgerechnet heute war irgendein Feiertag und alles war geschlossen. Bei einer Pizzaria konnten wir wenigstens einige Biere ergattern. Dann gingen wir wieder zu unserem Zelt, um etwas mit unseren Reserven zu kochen.

Kaum hatten wir irgendwelche Lebendsmittel ausgepackt, schon wimmelte es von Kakalakenähnlichen Insekten. Birgit reagierte völlig hysterisch auf diese Insekten. Es ging so weit, das sie sich weigerte auch nur einen Tag länger auf diesem Campingplatz zu verweilen. Nichts konnte sie umstimmen, und so machten wir uns am nächsten Tag auf die Suche nach einem neuem Campingplatz.