Heute hatten wir uns vorgenommen das Gebirge südlich von uns zu umrunden. Ersteinmal ging es zum See von Kavallos, dem einzigen natürlichen See auf Kreta.

Über kleine Straßen ging es dann nach Asi Gonia. Dort machten wir Rast in einem Café. Die Gäste, knorrige alte Männer, sahen aus, als wenn sie auf ein Casting vom Feta-Werbung warten würden.

Danach wand sich die Straße in engen Serpentinen dem Pass hinauf. Kurz vor dem Pass hatten wir einen herrlichen Panoramablick in Richtung Nordküste.

Südlich des Berges beschloß ich die kleine Straße in Richtung Südküste zu nehmen. Aus der Karte war nicht zu entnehmen, ob sie gut befahrbar war, oder nicht. Hier galt, probieren geht über studieren. Zunächst schien es eine gute Wahl zu sein, der Straßenbelag war einwandfrei und die Landschaft malerisch, dann aber verließ die Straße die Berge und wollte zur Küstenebene. Das ging nur über steile Serpentienen.

Ich bin schon ziemlich viele Serpentinen mit Rollern gefahren, aber diese waren die absolute Hölle! Die Straßen ging steil, mindestens 10%, bergab so das ich ständig auf der Bremse stehen musste. Die Straße war mit Steinen übersät so das ich Slalom fahren musste. Es ging steil bergab, Leitplanken waren nicht vorhanden. Die Serpentinen folgten Schlag auf Schlag, keine Pause um sich zu erholen. Das war eine Straße die keine Fehler verzieh. Wegen des permanenten Bremsens hatte ich die Befürchtung, das die Bremsen überhitzen würden. Ich hatte das auf Gran Canaria erlebt das während einer Bergabfahrt aus diesem Grund die Bremsen versagten, dort wäre es kritisch gewesen, hier tödlich. Birgit hat diese Strecke auf Video aufgenommen, hier ist der Link auf YouTube.

Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir unten angekommen. Ich war völlig fertig, gut das Birgit von meinem Stress nichts mitbekommen hatte. Mein nächstes Ziel war irgendein Café, wo ich anhalten konnte und den Adrenalinspiegel auf ein normales Maß herunterfahren konnte.