In der Nacht waren Birgits Zahnschmerzen unerträglich geworden. Ein Arztbesuch ließ sich nicht mehr herauszögern. Also rief sie ihre Krankenkasse an, das sie Ihr einen Arzt in Oslo nennen sollte. Das hatte dann auch funktioniert. Dank der Navigation war diese Adresse auch leicht zu finden. Leider zeigte auch diesmal die Navi Schwächen uns die Route richtig anzusagen und so waren wir gezwungen, den letzten Teil zu Fuß zurückzulegen (auch mit Navihilfe).

Sie bekam einen Termin für zwei Stunden später. Was tun in der Zwischenzeit? Das Friedensmuseum lag in der Nähe, also nichts wie hin.

Das Friedensmuseum war für mich eine Enttäuschung. Es war im Wesendlichen eine Dokumentation der Friedensnobelpreisträger mit jeweils sehr kurzen Biographien. Alles Hi Tech und Multimedia, offensichtlich gibt es viele großzügige Sponsoren, aber politische Hintergrundinformationen fehlten praktisch völlig. Friedenspolitik ist meines Erachtens mehr als das. Danach wurde Birgit verarztet. Antibiotika, Schmerzmittel wie erwartet.

Dann zum lang ersehnten Wikingermuseum. Ich finde die Wikingerboote faszinierend und das in vielerlei Hinsicht. Erst einmal sind sie ein ästhetischer Anblick, geradezu Schönheiten, dann aber auch technische und handwerkliche Meisterwerke. Ich kann das nur bewundern. Gierig nehme ich alle Details auf, wie wurden die Hölzer aneinandergefügt, wie miteinander verbunden und vieles mehr.

Was mich bei fast allen Museen enttäuscht ist, sie zeigen zwar alle möglichen Gegenstände aus der Vergangenheit, aber sie demonstrieren nicht wie die Menschen damals diese Gegenstände hergestellte haben. Auch nicht, warum auf diese Weise. So wird bestenfalls ein Staunen beim Besucher hervorgerufen, aber kein Verständnis.