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Track des Tages
Track09

Mittwoch 15.08.2007 - Nach Barrea

Wie immer kommen wir spät in die Gänge, aber was soll’s, schließlich sind wir im Urlaub und zweitens haben wir heute nur ca. 130 Km vor uns, also reichlich Zeit. Ziel ist irgendein Campingplatz in der Nähe von Barrea, von wo wir wieder einige Tagestouren unternehmen wollen. Schon die letzten Tage waren recht heiß, aber der heutige Tag versprach noch heißer zu werden. Die Fahrt führte durch eine abwechslungsreiche Landschaft, mal durch grüne Hochebenen, dann wieder verschlungene Wege über Berge.

In Celano machten wir unsere erste Rast. Wir suchten eine Bar am Hauptplatz aus. Irgendwas ging hier vor, überall standen Gruppen von, überwiegend älteren, Menschen herum und schienen auf irgendwas zu warten. Dann regelten Polizisten den Verkehr, ungewöhnlich in einem so kleinen Städtchen. Und tatsächlich, mit einem Male hörten wir eine Art Spielmannszug und eine Prozession kam die Strasse herauf. Zuerst einige kirchlichen Würdenträger dann Meßdiener in ihrem Ornat und schließlich wurde eine Madonnenfigur vorbeigetragen. Von den umliegenden Hügeln dröhnten minutenlang Böllerschüsse. Der Zug blieb vor einer Kirche stehen, unmittelbar neben unserer Bar, der Spielmannszug ließ noch einige heimischen Klänge ertönen und dann verschwanden die Würdenträger samt der Madonna in der Kirche. In wenigen Minuten war alles vorbei und die Menschenmenge löste sich fast schlagartig auf.

Der nächste Rastplatz war schwieriger zu finden. Der Ort Gioia dei Marsi war wir ausgestorben, es gab zwar eine Reihe von Bars, aber alle waren verschlossen, sehr merkwürdig, bei dieser Mordshitze! Wenigstens am nächsten Ort war etwas auf. Selbst im Schatten war es noch unerträglich heiß.

Der erste Campingplatz am Stausee war wunderhübsch gelegen, hatte aber einen Nachteil, er war geschlossen. Kein Problem, am Ende des Sees sollte es ja noch einen geben. Wir fanden auch bald das Hinweisschild, doch der Weg wurde immer schlimmer. Ein Ende war nicht abzusehen, schließlich gaben wir auf und fuhren zurück auf die Hauptstrasse. Keine fünfzig Meter war ein Hinweisschild auf einen anderen Campingplatz und der war ein Volltreffer. Schön gelegen und nur wenige hundert Meter entfernt vom Ort und einem Bäckerladen, unsere Frühstücksbrötchen waren gesichert. Nachdem wir uns installiert hatten machten wir ausgedehnte Siesta, es waren immer noch über 32 Grad im Schatten. Auch mit unseren Zeltnachbaren hatten wir es gut getroffen, als sie bemerkten, das wir auf dem Boden unser Abendessen einnehmen wollten, baten sie uns ihre Campingstühle an.