Die heutige Fahrt begann etwas spät. Vielleicht sollten wir uns angewöhnen, unser Backbeermus doch besser schon abends zusammenzukleien, sodaß wir morgens nur noch Schlafsäcke und Luftmatratzen übrig haben. Auf den ersten Kilometern roch es heftig nach einem großen Feuer, aber schon bald ließen wir die Qualmschwaden hinter uns.

Rein optisch war die Strecke recht hübsch. Leider war es aber auch mörderisch heiß. Bei unserem ersten Stop gerieten wir in einen örtlichen Feiertag. Fast alle Geschäfte waren geschlossen, und vor der einzigen geöffneten Bar, die wir fanden, war ein Verkehrschaos, als seien wir zur Rush-Hour auf den Place d’Etoile gebeamt worden. Dann kam die Ursache des Chaos anmarschiert: Eine Prozession von Männern und Knaben, die eine Marienfigur durch die Straßen trugen. Vor der Kirche hielten sie an, und unsere Trommelfelle wurden mit markerschütternden Böllerschüssen malträtiert.Anschließend verschwand die Prozession mitsamt einem Großteil der Umstehenden in der Kirche, und auf dem Platz kehrte Ruhe ein.

Die Fahrt bis zu unserem nächsten Rastplatz war, bis auf ein paar geschlossene Bars, relativ ereignislos. Nach einer weiteren, ausgiebigen Erfrischung näherten wir uns dann endlich dem Zielgebiet. Der erste Campingplatz, den wir uns ausgesucht hatten, war geschlossen, was wir schade fanden - lag er doch in direkter Nähe einer Ortschaft mit Bars und Einkaufsmöglichkeiten. In Barrea missinterpretierten wir dann ein Hinweisschild, und landeten auf einer schauderhaften Schotterpiste. Nach etwas über einem Kilometer Holperei kehrten wir wieder um, und fanden kurz hinter Barrea einen gemütlichen, gut ausgestatteten Platz, wo uns ein älterer Herr freundlich auf englisch begrüßte.