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Track des Tages
Track05

Mittwoch 11.11.2009 - Tag 5

Wir fuhren in die Gegend um Llucmajor. Nördlich der Stadt liegt ein Berg, auf dessen Spitze man eine riesige Funkanlage, ein zum Hotel umgebautes Kloster mit Café, einen großen Parkplatz und eine wunderbare Aussicht findet. Für Kaffee war es so kurz nach dem Frühstück noch zu früh, und so beließen wir es bei einer kurzen Rast und einem Blick in die Runde. Dann fuhren wir hinunter nach Llucmajor, wo, wie wir feststellten, etliche Straßen noch nicht bei Openstreetmap eingetragen waren.

Wir fuhren ein wenig durch das Gewirr der engen Einbahnstraßen, fanden irgendwo einen Parkplatz, und gingen langsam zum zentralen Platz, wo es Cafés gab. Dort wurde ich, wie schon am Vortag, zum Warten abgesetzt. Als Jacques zurück kam, war mein Fuß dick und heiß und schmerzte höllisch. Also wurde nichts aus dem nachmittäglichen Ausflug zu den Megalithausgrabungsstätte, sondern ich wurde eilig ins Hotel zurück geschafft. Dort rief ich meine Auslandskrankenversicherung an, und ließ mir eine deutschsprachige Praxis in der Nähe heraussuchen. Die lag, wie sich herausstellte, gleich in der nächsten Parallelstraße. Jacques fuhr mich mit dem Mietwagen hin, und weil der Aufzug gerade kaputt war, schleppte ich mich unter Schmerzen die Treppe hinauf in den ersten Stock.

Leider war die Praxis zu, und würde erst in einer guten halben Stunde öffnen. Also wieder runter, ins Café, Cola Light trinken, und warten. Endlich war es 16.00 Uhr. Treppe wieder rauf, die Praxis war offen. Das hieß in diesem Fall leider nur: Eine Sprechstundenhilfe war da, und die gab mir recht kaltschnäuzig zu verstehen, dass a) ein Termin erst für den nächsten Tag möglich sei, und b) dies eine Privatpraxis sei, die mit irgendwelchen Krankenversicherungen nicht zusammenarbeite. Lord! Dass man für ambulante Behandlungen in Vorleistung treten muss war mir schon vorher bekannt. Musste mir das in einem so einschüchternden Ton entgegengeschleudert werden? Ich fühlte mich wie mit dem Besen zur Tür rausgefegt.

Unten angekommen bat ich Jacques, mir etwas aus dem Supermarkt zu holen, was sich zum Kühlen eignen würde. Ob sie wohl Gelpäckchen hatten, oder etwas in der Art? Leider fand er nichts geeignetes, und war ziemlich beleidigt, als ich nun darauf bestand, doch selbst nachzuschauen. Ob es denn keine Gefrierbeutel gäbe, wollte ich wissen. Nein, meinte er knurrend, die gäbe es nicht, er habe geschaut, da (auf ein Regal mit Müllbeuteln und Abdeckfolien deutend) gäbe es keine. Ich wendete ein, dass ich hier überhaupt keine Folien für Lebensmittel sähe, und ob es denn hier nirgends Alufolie gäbe, dort in der Nähe müsse man doch auch Gefrierbeutel finden. Nein, auch die habe er nicht gesehen, und überhaupt bekäme man die auch nicht richtig dicht.

Ich blieb stur, und einen Gang weiter wurden wir fündig: eine Rolle schöne, große 3l-Plastikgefrierbeutel für 89 Cents lag zuunterst in einem Regal und wurde mitgenommen. Im Hotel füllte ich zwei der Beutel mit je einem Liter kaltem Wasser, ließ die Luft heraus, und verschloss die dünnen Tüten mit einfachen Knoten. Ein Beutel kam in die Gemüseschale im Kühlschrank, der andere, zwecks schnellem Herunterkühlen, auf ein Tuch in’s Gefrierfach, und danach auf meinen Fuß. Am Abend rief die Versicherung bei mir an, um zu erfahren, wie der Arztbesuch verlaufen sei. Ich berichtete von der barschen Begrüßung, und davon, dass man mir trotz akuter Schmerzen erst für den nächsten Tag einen Termin gegeben hatte. Man bedauerte, und würde anderntags nochmal anrufen.