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Track des Tages
Track02

Sonntag 08.11.2009 - Tag 2

Sonntag. Nachdem wir ausgeschlafen hatten, ging Jacques los, um zu sehen, ob Brötchen zu bekommen wären. Wir hatten zwar noch ein paar Sachen dabei, aber Tee mit gechlortem Leitungswasser ist nicht lecker, und weder ungebuttertes Schwarzbrot mit Kirschkonfitüre noch Müsli ohne Milch waren das, was wir uns unter Frühstück vorzustellen geneigt waren. Unverrichteter Dinge kehrte er zurück, und ich stellte das Geschirr wieder in den Schrank: er hatte weder Laden noch Supermarkt auftreiben können. Gegen zehn sollte die Rezeption geöffnet werden, wo wir ohnehin unsere Ausweise abholen wollten. Wir fragten nach. Der Lidl sei geöffnet, dort (Kreuz auf der Karte) sei er zu finden, hier und da (gekritzelte Striche) müsse man entlanggehen. Wir gingen und schauten. Der Lidl war zu. Also spazierten wir zum Strand, frühstückten in einem Café (Bocadillo für Jacques, Tostada mit Butter und Konfitüre für mich), durchstöberten die Gegend, und schauten nach offenen Lebensmittelgeschäften und Fahrzeugvermietungen. Motorroller, mussten wir zu unserem Leidwesen feststellen, sind auf Mallorca sauteuer. Bei einer Mietzeit von acht Tagen ist der Mietpreis für einen Roller nahezu doppelt so hoch wie für einen Kleinwagen. Das, teilte man uns mit, läge an den teuren Versicherungen. Enttäuscht verließen wir die Autovermietung wieder.

Dann fanden wir schließlich einen kleinen Spar-Laden, wo wir uns mit ein paar Grundartikeln eindeckten: Zucker, Milch, Pfeffer, Salz, Öl, Spülmittel, Abwaschbürste, Lappen, Trinkwasser, Limonade, Brot. Leider gelangen Jacques zwei von mir nicht bemerkte Fehlgriffe, denn wir waren getrennt durch die Gänge gestreift: beim Auspacken fand ich dann Soda statt Salz, und Reis anstelle von Zucker. Also zog ich nochmal allein los, während Jacques, der morgens ja schon die Gegend nach Läden durchsucht hatte, sich auf dem Sofa ausruhte. Von meinem Ausflug kehrte ich mit Zucker, Salz, Spaghetti, passierten Tomaten, Senf, Ketchup, Knoblauch, einem Kartoffelschälmesser, einem Dosenöffner, einem Schreibheft und einem schmerzenden Knie zurück. Inzwischen wurde das Wetter immer ungemütlicher. Stürmische Böen kamen auf, und zeitweise regnete es. Wir überlegten, ob es nicht tatsächlich besser wäre, in diesem Urlaub keinen Roller, sondern ein Auto zu leihen. Jacques zog dann nochmal alleine los, diesmal mit beiden Garmins, während ich mein Bein hochlegte und Tagebuch schrieb. Als er wiederkam ging es meinem Knie nicht wesentlich besser. Dabei wollten wir doch eigentlich auch ein bisschen wandern gehen. Ich hoffte, mich über Nacht zu erholen.

Zum Abendbrot gab es Spaghetti mit Tomatensoße. Draußen heulte der Sturm immer lauter, und der Gedanke an ein geschlossenes Fahrzeug wurde uns von Stunde zu Stunde sympathischer.