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Track des Tages
Track04

Dienstag 10.11.2009 - Tag 4

Café in Esporles. Draußen ist es recht frisch und so gehen wir in ein Café. Typisch fuer diese Gegend. Der Saal ist in zwei Teile gegliedert, unten der Gastraum in dem die Männer Kaffee und Bier trinken, und eine Art Empore, wo die Frauen Klatsch halten. Eigentlich ist hier die Nichtraucherzone, aber daran haelt sich niemand. Es ist erstaunlich, wie so wenig Menschen so viel Lärm erzeugen koennen. Da alle Frauen gleichzeitig reden, und somit die Verständlichkeit leidet, wird deshalb einfach lauter geredet.

Beim Aufwachen tat mein Fuß kaum weh, aber das änderte sich schlagartig bei der ersten Bodenberührung. Ein schöner Mist! Wir frühstückten mit aufgebackenem Brot vom Vortag, und machten uns zeitig auf. In Esporles stellten wir den Wagen vor dem örtlichen Spar ab, und wollten anschließend ein wenig zu Fuß mappen. Mit dem Auto geht das nicht so geschmeidig wie mit einem Roller, aber mit meinem kaputten Fuß, musste ich feststellen, ging es überhaupt nicht. Also wurde ich kurzerhand in einem Café abgesetzt, wo ich lesend auf Jacques’ Rückkehr warten konnte, während er die ungmappten Straßen abschritt. Dann kauften wir etwas Wegzehrung im Supermarkt, und fuhren weiter.

Irgendwann, mitten auf halbem Weg zwischen da und dort, fiel mein Blick auf ein Loch, das da vorher nicht war: vorn rechts hatte sich der gummiüberzogene Griff verabschiedet, mit dem man den Außenspiegel einstellen konnte. Ich teilte Jacques meine Entdeckung mit. Trotzdem fuhren wir erstmal weiter nach Norden. In Port de Soller parkten wir irgendwo oben im Ort, und ich humpelte Jacques zum Hafen hinab hinterher, einmal um das halbe Hafenbecken herum, und dann gab ich auf. Au. Ich setzte mich auf eine Bank, Jacques mappte den Ort. Tolle Urlaubsaussichten! Als meine Lektüre mich zu langweilen begann, und die Sonne unangenehm warm zu werden begann, sah ich mich nach einem schattigen Plätzchen um. Dabei fiel mein Blick auf einen Laden und die davor hängenden Spazierstöcke. Einer davon tat es mir besonders an: zusammenschiebbar, mit Federung, und mit einem recht ergonomisch aussehenden Hakengriff. Ich erstand die Gehhilfe, und stellte dann fest, dass “Monkey see, Monkey do” nicht immer sehr weise ist. Jetzt schmerzte nämlich auch noch meine linke Schulter. Irgendwas macht Dr. House verkehrt.

Dann traf ich Jacques, und wir tranken eine Cola. Neben der Bar gab es einen Geldautomaten, an dem ich meine Barschaft auffüllen konnte. Um den Kartenschlitz herum und neben der Tastatur sah ich ein paar verräterische Löcher und Reste von Klebstoff. Irgendwann musste dieser Automat ganz offensichtlich manipuliert gewesen sein, und zwar so, dass auch durch Rütteln und Zerren die Tarnung nicht aufgeflogen wäre.

Dann fuhren wir zurück, gerieten dabei durch einen Maut-Tunnel zu 4,45 €, und steuerten noch einmal Esporles an. An unserem vormaligen Parkplatz lag die verlorene Abdeckung des Seitenspiegel-Hebels, die, wie wir jetzt feststellten, bloßer Zierrat war. Ich sammelte sie ein und legte sie ins Handschuhfach. Dann suchten wir uns eine hübsche Strecke für den Heimweg aus, und kauften unterwegs Gemüse für eine Ratatouille. Das Grünzeug wurde von mir zerschnibbelt, und anschließend von Jacques zubereitet. Derweil fragte ich an der Rezeption nach einem Internet-Café mit Wifi. Das, erfuhr ich, sei in der Hotel-Lobby kostenlos zu haben. Erfreut humpelte ich zurück, inzwischen mit neuer Gehstock-Technik: rechter Arm stützt linken Fuß. So ging es um einiges flotter und vor allem schmerzfreier. Nach dem Abendessen gingen wir gemeinsam in die Halle und genossen das kostenlose Netz.