Ich ging, bewaffnet mit GPS Geräten und einen Fotoapparat, durch die Straßen des Ortes, um die Daten für OpenStreetmap zu ergänzen.

Ich fotografierte Straßenschilder, Telefonzellen, Bar und was sonst noch wichtig sein könnte. Auch eine Polizeiwache.

Das war ein Fehler, zu mindestens wenn ein Polizist vor der Tür steht. Sofort machte er mir klar, das das Fotografieren von Polizeiwachen streng verboten wäre, irgendwas von Terroristen, oder so. Auch ohne Kenntnisse der spanischen Sprache war das klar ersichtlich.

Freundlich versuchte ich ihm zu erklären, das eine Polizeiwache ein öffentliches Gebäude wäre und auch kaum geheim zuhalten wäre, auch Terrorist wäre ich keiner, aber darauf ließ er sich nicht ein. Verunsichert rief er nach seinem Chef und bald war ich von vier bis fünf seiner Kollegen umringt. Wer davon sein Chef war, war nicht zu ergründen.

Die folgende Diskussion war zwar freundlich, aber nicht wirklich weiterführend, da niemand eine andere Sprache als spanisch beherrschte, fast kein Englisch, kein Deutsch oder Französisch, die paar Brocken Englisch konnten Reste des Englischunterrichtes oder eines Diskothekenbesuches sein.

Diese Szene lässt sich einfach nicht in Worte fassen, man hätte sie filmen müssen, Mr. Bean würde daneben ziemlich blass aussehen.

Wo immer auch die Theorie der Schwarmintelligenz entstanden ist, auf einer Polizeiwache ganz bestimmt nicht. Nach einiger Zeit wusste niemand mehr was zu sagen und ich ging einfach weiter meines Weges.

Folgende Lehren: in solchen Situationen immer freundlich sein, zuvorkommend und LÄCHELN! Sich ein bisschen dumm stellen ist auch nicht verkehrt, aber nicht übertreiben.

Und folgende Frage stellte sich mir: wenn die Polizei sich vor den Terroristen verstecken will, wer schützt uns vor den Terroristen?