Als wir losfuhren war das Wetter noch einigermaßen in Ordnung, bedeckt zwar, aber trocken. Das sollte sich aber bald ändern. Nach ca. einer Stunde fing es an zu nieseln, und nach ca. zwei Stunden brach ein richtiger Wolkenbruch los. Stellenweise konnte man die Straße kaum erkennen. Gut, wir hatten Regenklamotten an, die auch dicht gehalten haben, aber unsere Schuhe und insbesondere Handschuhe waren dieser Dauerbelastung nicht gewachsen. Meine Handschuhe sogen sich mit der Zeit auf wie ein Schwamm, und da nasse Handschuhe die Wärme gut leiten, froh ich bald erbärmlich.

Rollerfahren heißt Leiden zu ertragen, aber als wir kurz vor Avignon ein Mac Donalds sahen, war unsere Widerstandskraft gebrochen. In unförmigen, wassertriefenden Klamotten betraten wir den örtlichen Tempel der internationalen Esskultur. Aber es war warm, und dafür waren wir jetzt bereit jedes Opfer zu bringen, sogar einen warmen Big Mac zu essen (mit heißem Kakao!). Nachdem wir unsere Opfergaben in Empfang genommen und einen Sitzplatz ergattert hatten, verschwanden wir abwechsend in die Toilette um uns am elektrischen Händetrockner die eiskalten Hände zu wärmen und ansatzweise die Handschuhe zu trocknen.

Als wir dann ca. 1 1/2 Stunden später zum nahegelegenden Campingplatz weiterfuhren, hatte der Regen fast aufgehört. Wir konnten unser Zelt im Trockenen aufbauen, was viel Wert ist!